Jahresbericht 2022

Jahresbericht 2022 der Vorsteherin Direktion Bildung Sport Kultur

2022, ein Jahr voller Premieren. Für mich als neue Vorsteherin der Direktion Bildung Sport Kultur sowieso. Aber auch in anderer Hinsicht gab es die eine oder andere Premiere, Neuerung oder grosse Veränderung: Es herrscht sogar Krieg in Europa, die Energieversorgung ist in Frage gestellt. Der Start ins Jahr war von Corona geprägt, Sitzungen fanden online statt, es wurde gezwungenermassen im Homeoffice gearbeitet, Veranstaltungen fanden eher spärlich statt und Zutritt war nur mit 2G möglich, die Maskenpflicht galt auch in der Volksschule sowie für Sport im Innenbereich. Die Taskforce Schulen war im Einsatz, um die Vernetzung zwischen den verschiedenen Anspruchsgruppen zu gewährleisten und somit schnelle Entscheide treffen zu können. Am 1. April wurden sämtliche Massnahmen wie auch die besondere Lage aufgehoben und damit war der Weg frei für die Rückkehr in die (neue) Normalität. Dass die Rückkehr nicht überall so einfach war, zeigt sich noch heute insbesondere im Kulturbereich. Die Gewohnheiten der Menschen haben sich während der Pandemie verändert, der Besuch einer kulturellen Veranstaltung wird wohl überlegt und dann häufig sehr kurzfristig entschieden.

Was vor und hinter den Kulissen der Stadt alles läuft, ist beeindruckend. Vieles davon ist gar nicht sichtbar, aber dennoch unverzichtbar. Die Mitarbeitenden leisten tolle Arbeit, damit die Menschen in Thun von einem guten Service public profitieren können. Der Zugang zu Bildung, Betreuung, Sport und Kultur muss für alle möglich sein, das ist unser Fokus. Ich danke allen Mitarbeitenden für ihre fachliche Kompetenz, ihre Flexibilität und ihr persönliches Engagement- sie sind das Fundament, auf dem die Stadt Thun steht!

Die Stadt Thun ist eine «Kinderfreundliche Gemeinde» und wurde als solche für die nächsten vier Jahre rezertifiziert. Neu hat Thun ein Kinder- und Jugendleitbild- ein Wegweiser, der zeigt was wir alle für ein gutes Aufwachsen unserer Kinder und Jugendliche tun können. An einem stimmigen Anlass wurden diese beiden Meilensteine gebührend gefeiert. Ein weiterer Meilenstein ist das seit August geöffnete Quartierzentrum Lerchenfeld, das mit grossem Engagement durch eine Betriebsgruppe des Leists betrieben wird.
Besondere Verdienste sollen entsprechend gewürdigt werden: So fanden die Ehrungen für Freiwillige Mitarbeitende an den Thuner Schulen und Tagesschulen, ebenso für Lehrpersonen mit Jubiläen und zur Pensionierung statt.
Die Organisation der Führung der Thuner Volksschule wurde einer Standortanalyse unterzogen, aus welcher der Gemeinderat Handlungsbedarf ableitete und beschloss, Optimierungen vorzunehmen. So wurde eine Arbeitsgruppe mit Vertretung aller Anspruchsgruppen eingesetzt, um gemeinsam und ergebnisoffen ein passendes und tragfähiges Lösungsmodell zu erarbeiten.
Auch die Thuner Volksschule war vom Ukrainekrieg betroffen durch den Zuzug von ukrainischen Geflüchteten. Es wurde sofort eine städtische Arbeitsgruppe Bildung Ukraine gebildet, um die Einschulung der geflüchteten Kinder und Jugendlichen zu koordinieren. Einen wichtigen Beitrag an die Willkommenskultur leistete auch das KIO. So fanden die ersten Thuner Aktionstage gegen Rassismus im März zu einem Zeitpunkt statt, wo die Diskussion über Flucht und Zuflucht sehr engagiert geführt wurde.
Thun ist Sportstadt– die zahlreichen Vereine, das vielfältige Angebot, die einzigartige Lage und die vielen erfolgreichen SportlerInnen beweisen das. Das Jahr begann mit der Volksabstimmung zum Grabengut: Am 13. Februar sagten 78% Ja zur Sanierung der Kunsteisbahn Grabengut. Thun erhält also ein nachhaltiges, modernes Eissportzentrum. 100 Jahre alt ist der Strämu! Im Mai wurde dieses Jubiläum im sanierten Strandbad gefeiert. Das Lachenareal war denn auch Ausgangspunkt und Zentrum für die zweite Austragung des IRONMAN Switzerland, der wiederum bei traumhaften Bedingungen stattfand. Ein weiteres Highlight war die SportlerInnenehrung, wo zahlreiche Thunerinnen und Thuner für ihre herausragenden Erfolge geehrt wurden. Kein Erfolg war hingegen das Vorhaben Hallenbad: Wegen Corona musste die Genossenschaft Sportzentrum Heimberg ihre Pläne für die Weiterentwicklung sistieren, worauf der Stadtrat den Verpflichtungskredit über 150’000 Franken für die Projektierung per sofort abrechnete.

Thun ist Kulturstadt– das vielfältige und reichhaltige kulturelle Angebot ist Ausdruck davon. Wesentlich dabei ist eine sorgfältige städtische Kulturförderung, die von den kulturellen Kommissionen mitgestaltet wird. Zahlreiche engagierte Kulturveranstaltende und Kunstschaffende vor Ort organisieren Veranstaltungen, Ausstellungen und Anlässe, so dass KünstlerInnen ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren können.
Im März startete das Thun Panorama in die neue Saison mit der Ausstellung «Ticket zur fremden Welt. Eine Ausstellung über die Lust am Reisen». Das Thema war insbesondere auch im Zusammenhang mit der Pandemie sehr aktuell. So musste auch die Schweizer Künstlerbörse mit Coronaschutzmassnahmen geplant werden, was einen ausserordentlich hohen Aufwand bedeutete. Kurz vor dem Anlass wurden die Massnahmen zwar aufgehoben, aber die Organisation konnte so kurzfristig nicht in allen Bereichen den neuen Begebenheiten angepasst werden.
Später im Jahr konnten die Anlässe wieder unter normalem Betrieb stattfinden, seien es etwa der Kleinkunsttag, die Schlosskonzerte, Literaare, die Bachwochen, Konzerte im MOKKA oder im Rathaus, das Tanzfest, Theater in der Alten Oele, Veranstaltungen im KKThun, Vermittlungsangebote zu den Ausstellungen im Kunstmuseum und viele mehr- Genuss garantiert. Der Höhepunkt im Dezember war die Kulturpreisverleihung: Ein wunderbarer Anlass, wo professionell arbeitende Thuner Künstlerinnen und Künstler für ihr Schaffen ausgezeichnet werden und die Öffentlichkeit mitfeiern darf.

Katharina Ali-Oesch

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