Jahresbericht 2024
Jahresbericht 2024 der Vorsteherin Direktion Bildung Sport Kultur
Bereits ist die Hälfte der Legislatur 2023-26 um. Der Gemeinderat kommunizierte dementsprechend die Bilanz zur Halbzeit.Mit Freude und Genugtuung dürfen wir feststellen, dass wir bei der Zielerreichung mehrheitlich auf Kurs sind. Dieser Erfolg ist nur dank dem guten Zusammenspiel von Verwaltung und Politik möglich. Die Mitarbeitenden der Stadt sind tagtäglich bestrebt, ihr Bestes zu geben, damit der Service public einwandfrei funktioniert und eine stetige Weiterentwicklung stattfindet. Dank der Kompetenz, der Leistungsbereitschaft und dem grossen Engagement der Mitarbeitenden kommen wir vorwärts in Thun.
Einen wichtigen Beitrag leisten auch all diejenigen Menschen, die sich freiwillig und ehrenamtlich engagieren, sei es in einem Verein, in einem Leist, in einer Organisation oder für ein Projekt. Dieses riesige Engagement macht unsere Stadt so attraktiv, lebenswert und vielfältig wie sie ist. Mein grosser Dank gilt allen, die Thun aktiv mitgestalten.
Sportstadt mit Ausstrahlung
Ein alljährliches Highlight ist die Sportlerinnen- und Sportlerehrung. Thunerinnen und Thuner errangen wieder grossartige Sporterfolge und wurden für ihre beeindruckenden Leistungen geehrt. Dass der Sport in Thun sehr viele Gesichter hat, zeigen die Zahlen: Es wurden 38 Einzelsportlerinnen und -sportler sowie 7 Teams ausgezeichnet. Sie alle sind Vorbilder und Botschafterinnen für die Sportstadt Thun.
Sport begeistert Jung und Alt, Athletinnen und Zuschauer, in der Halle und im Freien, auf dem Sportplatz und vor dem Bildschirm. Das grosse Engagement der Sportvereine ist für die Sportstadt Thun unverzichtbar. An dieser Stelle mein herzliches Dankeschön an alle, die das vielfältige Angebot ermöglichen und die Vereine am Laufen halten. Die Stadt stellt die notwendige Infrastruktur zur Verfügung. Wie sich etwa beim Eissportzentrum Grabengut gezeigt hat, ist diese Aufgabe oft herausfordernd. Der Stadtrat hat den Nachkredit genehmigt und damit den Weg frei gemacht für die Sanierung des Grabenguts.
In diesem Jahr konnten die Übernahme und Sanierung des Sportplatzes Burgerstrasse erfolgreich aufgegleist werden, so dass künftig zusätzliche Trainingsmöglichkeiten mit ganzjähriger Nutzung auf Kunstrasen zur Verfügung stehen werden. Nach der Sanierung wird das Frauenteam Thun Berner-Oberland, aktuell noch dem FC Rot-Schwarz Thun angegliedert, zukünftig seine Heimspiele auch an der Burgerstrasse austragen können.
Der Schwung im Sog der UEFA Women’s EURO 2025 wird genutzt, um auch weitere Projekte wie zum Beispiel die Einführung des neuen Schulsportangebots Fussball für Mädchen oder ein Sportcamp für Mädchen zu realisieren. Die Vorbereitungsarbeiten für den internationalen Grossanlass laufen auf Hochtouren, der Ticketverkauf läuft vielversprechend. Die Auslosung der Teams für die Host City Thun ist ein Glücksfall: Island, Finnland, Norwegen sowie Belgien und die Weltmeisterinnen aus Spanien werden in der Stockhorn Arena auflaufen. Die WEURO soll zu einem unvergesslichen Fest für die sportbegeisterte Bevölkerung werden.
Lebendige Kulturstadt mit grosser Vielfalt
Das kulturelle Angebot ermöglicht die Pflege sozialer Kontakte, den Aufbau von Netzwerken und bietet Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Ein vielfältiges Kulturangebot trägt wesentlich zu einer hohen Lebensqualität bei. So leisten kulturelle Institutionen einen wichtigen Beitrag an eine attraktive Stadt Thun. Sie brauchen Planungssicherheit, um ihre Leistung erbringen und ihr Angebot weiterentwickeln zu können. Diese wird den grösseren Institutionen mit Leistungsverträgen über vier Jahre gewährt. In Thun werden das Schlossmuseum, die Stadt- und Regionalbibliothek, das Kunstmuseum mit dem Thun Panorama, die Schlosskonzerte und das Theater in Thun sowohl von den Regionsgemeinden wie auch dem Kanton mitfinanziert. In diesem Jahr konnten die Leistungsverträge mit all diesen Institutionen abgeschlossen werden, neu gehören ab 2025 auch die Bachwochen in diese Kategorie. Der Stadtrat hat weiter den Verpflichtungskredit für die Café Bar Mokka gesprochen, so dass der Betrieb dieses sehr bekannten Thuner Kulturlokals ebenfalls bis 2028 weitergeführt werden kann.
Das Kunstmuseum und das Thun Panorama zeigten auch in diesem Jahr viel beachtete Ausstellungen mit regionaler bis internationaler Kunst. Dazu gehören folgende Höhepunkte: Mit dem Schweizer Giacomo Santiago Rogado hat zum ersten Mal ein Künstler gleichzeitig beide Standorte bespielt. Die Veranstaltungen im Thun Panorama mit Marco Gurtner und Gabi Mooshammer waren sehr erfolgreich, auf unterhaltsame Weise vermittelten die Beiden «Geschichte und andere Geschichten» zum ältesten erhaltenen Rundbild der Welt. Die Ausstellung «Textile Universen» zu Gunta Stölzl und Johannes Itten sowie die Kabinettsausstellung zu Sophie Taeuber waren ein ausserordentliches Erlebnis und ein grosser Erfolg. Insgesamt zählte die Ausstellung über 7’000 Besuchende, was sie zu einer der erfolgreichsten Ausstellungen in Thun macht. Die Rückmeldungen von Publikum und Presse waren ebenfalls sehr positiv, die Gattung der textilen Kunst wurde auf Augenhöhe mit anderen Kunstformen gestellt.
Das KKThun wurde fünf Jahre durch SV (Schweiz) AG betrieben. Auf Ende Jahr kündigte SV den Vertrag mit der Stadt Thun, so dass die Frage nach dem zukünftigen Betriebsmodell beantwortet werden musste. Die Kulturabteilung war bei diesem spannenden, herausfordernden und sehr umfangreichen Projekt im Lead. Der Gemeinderat entschied, den Betrieb des Kultur- und Kongresszentrums in eine stadteigene Aktiengesellschaft auszugliedern. Die notwendigen Arbeiten konnten dank der guten Zusammenarbeit mit allen eingebundenen Abteilungen bewältigt und schlussendlich der Betrieb auf den 1. Januar 2025 erfolgreich an die KKThun Betriebs AG übergeben werden.
Familienfreundliche Bildungsstadt
Die Volksschule sieht sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, angefangen mit dem Fachkräftemangel, weiter zur Organisation bis hin zur Digitalisierung. Oberstes Ziel ist die Gewährleistung des Rechts auf Bildung für alle Kinder sowie die Sicherung der Bildungsqualität. Die vom Gemeinderat angestrebte Optimierung der Führungsorganisation der Thuner Volksschule mit einem von einer breit zusammengesetzten Arbeitsgruppe erarbeiteten Lösungsmodell fand nicht die notwendige Unterstützung. Der Handlungsbedarf wird zwar anerkannt, über die Dimension der Veränderungen bestehen jedoch Differenzen, wie die Konsultation bei den politischen Parteien zeigte. Dies führte dazu, dass das Lösungsmodell nicht umgesetzt werden konnte. Stattdessen wurden rasche und pragmatische Massnahmen zur Entlastung aller Beteiligten erarbeitet und umgesetzt, etwa die Erhöhung der personellen Ressourcen in den Schulsekretariaten und bei der Schulsozialarbeit. Im Berichtsjahr wurden im Stadtrat mehrere politische Vorstösse zum Thema Volksschule eingereicht, was die kontroverse Debatte aufzeigt.
Die digitale Zukunft nimmt auch in der Volksschule viel Raum ein, der nächste Schritt für die Weiterentwicklung wurde mit dem Konzept IVS4 eingeleitet. Der verantwortungsvolle und kompetente Umgang mit Medien ist heute auch für Kinder und Jugendliche zentral. Der Stadtrat genehmigte den Kredit für die Erneuerung und Erweiterung der Informatik-Infrastruktur, die sowohl für Schülerinnen und Schüler wie auch für Lehrpersonen ein einheitliches und zeitgemässes Lern- und Arbeitsumfeld an allen Thuner Schulen bietet.
Das Tagesschulangebot wurde weiter ausgebaut, so wurde auf Sommer 2024 der neue Standort Dürrenast für die Kleinsten eröffnet. Die Tagesschule Lerchenfeld zügelte an die Allmendstrasse in die Villa Kunterbunt, dies bereits in Voraussicht auf die längere Bauphase für die Sanierung und Erweiterung der Schule Lerchenfeld. Die Verpflegung in den Tagesschulen wurde neu ausgeschrieben. Im Rahmen der öffentlichen Ausschreibung wurde das beste Angebot verfügt. Allerdings wurde der Entscheid angefochten, ein rechtskräftiges Urteil lag Ende Jahr noch nicht vor.
Der Gemeinderat hat die Strategie «Frühe Kindheit» verabschiedet mit dem Ziel, Familien bedarfsgerecht zu unterstützen und optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Kinder gesund aufwachsen können. Mit der Aktionswoche zur frühen Kindheit im November wurde die Strategie feierlich lanciert und das lokale Angebot in diesem Bereich bekannter gemacht. In den nächsten Jahren sollen verschiedene Massnahmen umgesetzt werden. Damit wird die Stadt Thun als kinderfreundliche Gemeinde und attraktiver Lebensort für junge Menschen und Familien gestärkt.
Die eidgenössischen Kadettentage fanden zum zweiten Mal in Folge in Thun statt. Der Höhepunkt des Kadettenjahrs mit Wettkämpfen in verschiedenen Sportdisziplinen basiert auf der Idee der olympischen Spiele, die fairen Sport, Spass und Zusammensein mit Freundinnen und Freunden versprechen. Auf dem Programm standen auch musikalische Darbietungen und Wettbewerbe. Es war ein bunter, fröhlicher und sehr gut besuchter Anlass, der nur dank den vielen freiwilligen Helfenden möglich war.
Das KIO, Kompetenzzentrum Integration Thun-Oberland, feierte das 15-jährige Bestehen. Das KIO ist ein Ort der Begegnung und der Integration für Klein und Gross, ein Ort der Orientierung, wo Information, Austausch und Bildung stattfindet. Das Team leistet einen wertvollen Beitrag dazu, dass sich neu zugezogene Menschen in der Region Thun-Oberland willkommen fühlen und alle gemeinsam am sozialen Netz knüpfen können.
Katharina Ali-Oesch