Rund um Thun von A-Z

ETAPPE 7 /
Juli: HEILIGENSCHWENDI 4.05 km
Start ist in Goldiwil oberhalb der Multenegg beim Grenzstein. Von hier hat man schöne Aussichten in Richtung Nord-Ost und Süd-West an diesem wunderbaren Sonntag. Es geht abwärts durch die Weiden vom Trummerli, vorbei an Brunnenstuben, einem Feld voller Zittergras bis zum Pumpwerk des Sanatoriums. Gleich dahinter muss ich mich bücken für den Einstieg durchs Gehölz in den Choleregrabe. Das ist das Tor zu einer urtümlichen und zauberhaften Welt. Der Bach, der die Grenze macht, heisst Hünibach und wird auf seinem Weg in den Thunersee von vielen kleinen Bächen mit lustigen Namen wie Holländergräbli, Schoubhusgräbli oder Hundschüpfegräbli gespeist. Der Grenzweg ist anspruchsvoll und ich komme nur langsam vorwärts, muss ich mir den Weg durch und neben dem Bachbett doch selber suchen. Ich bin froh um meine Begleiter und um meine wasserdichten Wanderschuhe.
Mit Moos bewachsene Baumstämme, Wasserfälle, der frische Duft des Waldes und durchbrechende Sonnenstrahlen machen diese Wanderung zu einem sehr besonderen Erlebnis. Irgendwann nach derBrücke, die vom Eichgut in die Grabemüli führt, werden die Hänge immer steiler und die Nagelfluh immer glitschiger, so dass es mir zu gefährlich wird und ich die Grenze verlassen muss Richtung Unders Eichguet. Es geht zuerst dem Wanderweg durch den Rainwald und dann ein Stück der Strasse entlang bis zum Einstieg in die Cholereschlucht, wo man einen kurzen Blick auf den See erhaschen kann. Auf diesem Wegstück verpflege ich mich mit herrlich mundenden Himbeeren. Im oberen Teil der Schlucht ist es unmöglich, der Grenze zu folgen, weil der Hünibach hier wild und ungezähmt in die Tiefe stürzt, ein faszinierendes und tosendes Schauspiel. Die Nagelfluhwände des Lätzebergs auf der Thuner- und der Hundschüpfeflue auf der Heiligenschwendi-Seite ragen imposant in den Himmel hoch. Kein Wunder, dass der Weg durch die Schlucht immer wieder befestigt werden muss. Leider konnte ich den Grenzstein, der diese abenteuerliche Etappe beendet, im Bach nicht finden.

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ETAPPE 6 /
Juni: HOMBERG 1,86 km
Start im Dreiholz. Von hier geht es steil aufwärts. Ein Blick zurück Richtung Bern lohnt sich. Rechterhand zu Goldiwil hin stehen ein paar prächtige, sehr alte Bäume. Oben am Hang ist linkerhand die Bergstation des Skilifts Homberg- fast wäre Thun auch noch ein Skigebiet. Hier geniesse ich die schöne Aussicht über die Kirche Buchen hinweg in meine alte Heimat, das Dorf Schwarzenegg. Nun führt die Grenze dem Waldrand entlang bis zum Grenzstein und dann scharf rechts hinein in den Waldund schnurgerade hoch auf die Winteregg. Der Wanderweg führt durch den lauschigen Wald mit Ausblicken auf Weiden links und auf die Berge rechts. Aus dem Wald gehts hinaus auf eine Alpweide und über den Rain hoch zur Egg. Hier mahnt nichts mehr an Stadt, vielmehr gibt es hier Mutterkuhhaltung, die Ortsbezeichnung lautet Chäsbode. Die Egg ist der höchste Punkt von Thun: 1172m ü.M. Der Panoramaausblick ist wunderbar in alle Richtungen. Auf der Egg gibt es dank der Schule Goldiwil viel Interessantes zu lesen: die Wegweiser zeigen Richtung und Distanz zu Städten auf der ganzen Welt. Eine Pause auf dem Bänkli tut gut. Die Gipfelvon Stockhorn, Niesen und der Berner Alpen sind in Wolken gehüllt. In schöne Wolken, die einen schönen Himmel zeichnen. Nun folgt noch der sanfte Abstieg Richtung Multenegg, wo die Grenze kurz vor der Busstation endet. Eine kurze aber wunderbare Wanderung.

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ETAPPE 5 /
Mai: STEFFISBURG (INKL. SCHWENDIBACH) 6,34 km
Start der längsten Etappe meiner Wanderung an einem wunderbaren Frühlingstag ist im Kaliforni und führt der schönen grünen Aare entlang ins Schwäbis. Nach dem Thuner Flusskraftwerk und Blick ins Selve-Quartier heisst es bei Spielplatz, Voliere und Aarebad links abbiegen, hinter der STI durch ins Quartier hinein. Von Westen her gibt es interessante Blicke auf das Schloss. Der Grenzstein ist leicht zu finden und weist den Weg zum steilen Aufstieg via Lauenen auf den Gallishubel. Unterwegs eröffnen sich wunderbare Ausblicke hinunter auf die Stadt. Nun führt der Weg in den Wald hinein, wo sich der Wanderweg zum ersten Mal mit dem Biketrail kreuzt. Entlang dem neu eröffneten Vergnügen für Mutige auf dem Zweirad steigt der Weg hinauf durchs Siechewäldli. Der Trail wird schon rege benützt, ich staune über die halsbrecherischen Fahrten der Biker*innen- eine tolle Sache! Hier oben ist die Grenze jetzt in kurzen Abständen markiert und es wäre ein leichtes, im Sturzflug über den Heimbüel in Steffisburg zu landen. Von 889 m Höhe geht es nun steil abwärts zum Bösbach, wo sich bis Ende letztes Jahr die Grenzen von Steffisburg und Schwendibach getroffen haben. Habe ich wegen der Fusion dieser beiden Gemeinden den Grenzstein nicht finden können? Gleich geht es wieder steil aufwärts durch den Wald, dann dem Waldrand entlang ins Choli. Der Blick ins Geissental mit dem Niesen im Hintergrund hat nicht mehr viel mit Stadt zu tun: es ist absolut ruhig, ein schöner Flecken mitten in der Natur. Urbanität ist das Gegenteil dieses Orts und führt mir die grosse Vielfalt von Thun vor Augen. Weiter oben haben die Kühe auf der Weide von Val Piora eine grandiose Aussicht. Nun gehts auf die Egg, wo sich die Sicht auf Goldiwil und die Alpen eröffnet. Von da führt der Weg wieder etwas abseits der Grenze unter der Gibelegg weiter zum Schiessstand. Interessantes Detail: hier wird von einer Gemeinde auf die andere geschossen. 😉 Viel schöner finde ich die Aussicht nach Osten aufs Zulgtal. Noch einmal geht es nidsi und obsi, bevor ich im Dreiholz ankomme wo die Grenze zu Steffisburg endet. Der Grenzstein liegt in einer Baumgruppe versteckt. Hier bietet sich eine prächtige Weitsicht über die nahen Hügelzüge und das Aaretal bis in den Jura als Belohnung für die ziemlich sportlichen 614 Höhenmeter.

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ETAPPE 4 / April: HEIMBERG 0,1 km. Im Fall KEIN SCHERZ!!!
Start beim Grenzstein an der schönen grünen Aare, immer noch umgeben vom Chandergrienwald. Die Grenze zu Heimberg entspricht gerade mal einem 100m-Lauf. Ich probiere es im Sprint, erziele aber leider keine neue Bestzeit- wegen der Tasche am Rücken? Hier kann ich nicht direkt auf der Grenze zu Heimberg wandern, weil sie mitten in der Aare verläuft und nehme stattdessen den Uferweg. Aufwärts schwimmen wäre für mich das noch grössere Übel als der 100m-Lauf… obwohl, das Wasser ist laut Bade Äpp 14,8°C, in einem Monat geht der Strämu auf- vielleicht, im herbeigesehnten besten Fall. Ich setze mich auf ein Bänkli um dem Frühling zu lauschen. Die frische Luft wie auch die spriessenden Blätter und Blüten sind eine Wohltat in Zeiten des Corona-Virus! Es geht vorbei an einem Denkmal für die Aare-Korrektur vor 150 Jahren. Die Flussbegradigung betrachten wir heutzutage sicher mit anderen Augen als damals. Vom Aaresteg gibts einen Blick flussabwärts und ich merke, dass mir die Aare viel bedeutet. Im Kaliforni endet die kürzeste aller Gemeindegrenzen von Thun.

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ETAPPE 3 / März: UETENDORF 2,02 km. Start beim Grenzstein im Lerchenfeld unweit vom Zollhaus, das während Jahrhunderten das einzige Gebäude im Lerchenfeld gewesen sei und dessen Ursprung auf 1552 datiert ist. Hinein ins Quartier, entlang der Lärmschutzwand und der Autobahn durch den Chandergrienwald. Scharf abbiegen beim schrägstehenden Grenzstein und quer durch den Wald auf den Forstweg. Von diesem gibts eine schöne Aussicht auf die Alpen. Dann gehts links, einmal den Schlachthof und die Tierkörpersammelstelle umrunden, vorbei am Waldrandbeizli und via Unterführung auf die andere Seite der Bahnlinie; die Züge von SBB und BLS fahren in dichtem Takt. Und jetzt wäre die Gelegenheit für ein Fitnessprogramm auf dem VitaParcours, leider grad keine Zeit. Nun gehts nur noch ein kurzes Stück bis ans Ufer der Aare, wo diese Etappe und damit die Grenze zu Uetendorf endet. Am Wandersonntag, dem 8. März, habe ich die vielen schönen Frühlingsblumen bestaunt. Auch auf der 3. Etappe ist der Winter so weit weg wie noch nie! Und das Coronavirus so nah wie nie.

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ETAPPE 2 / Februar: THIERACHERN 3,29 km. Start beim Grenzstein an der Allmendingenstrasse quer durch den Auwald, wo eine Hydrometrie-Messstation des Kantons Bern steht. Über die wohl breiteste Strasse in Thun, die Panzerpiste, schnurgerade weiter über die Thuner Allmend. Erstaunlich: die Grenze zu Thierachern verläuft vorwiegend durch militärisches (Sperr)Gebiet- Stacheldraht, Verbots- und Warnschilder sowie Barrieren trennen Zivil und Militär. Dafür gibt es wunderschöne Aussichten auf die Berge, nah auf Stockhorn und Niesen, weiter auf die Berner Alpen.
Auch auf der zweiten Etappe am Sonntagmorgen des 9. Februars 2020 nur eine winzige Spur von Winter: Raureif am Waldboden. Frühlingshafte Temperaturen bei der Ankunft im Lerchenfeld, die ersten Zytröseli (Huflattich) blühen.

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ETAPPE 1 / Januar: AMSOLDINGEN 2,7 km. Los gehts vom Grenzstein entlang dem romantischen Glütschbach, vorbei an der markanten Schiessanlage Guntelsey. Weiter zum bemerkenswerten Tropfsteingebilde unter kantonalem Schutz, der sogenannten Rindfleischhöhle mit dem schönen Brätliplatz ennet der Grenze auf Amsoldinger Boden. Durch den momentan kahlen und ziemlich stillen Wald, ein Stück entlang der Strasse, Ende unten an der Steghalten mit Blick hoch zum Stockhorn. Begegnet sind uns unterwegs 3 Rehe, ein Hase, Stockenten, diverse Vögel und einige Menschen zu Fuss, auf dem Velo oder zu Pferd.

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